Dekantieren kommt aus dem französischen (décanter) und bedeutet die Abtrennung eines ungelösten Stoffes aus einem Flüssigkeitsgemisch. Die Feststoffe trennen sich durch Absetzen am Boden des Gefäßes (Dekantat). Emulsionen, die sich nicht vermischen (z.B. Wasser-Öl) trennen sich wegen der unterschiedlichen Dichte, das Öl schwimmt auf dem Wasser. Durch vorsichtiges Abgießen trennt man die Stoffe „an einer Kante".
In der Gastronomie versteht man unter Dekantieren das vorsichtige Umfüllen von Wein aus der Flasche in eine Karaffe, um ihn von unerwünschtem Weinstein und Bodensatz (Depot) zu trennen. Vorsicht ist geboten bei alten Weinen, die unter Luftkontakt leicht umkippen.
Umgangssprachlich wird auch ein völlig anderer Vorgang als Dekantieren bezeichnet: Das bloße Umfüllen von Weinen (ohne Depot) in bauchige Gefäße. Das Ziel besteht dabei darin, gerade durch den Kontakt des Weines mit Luft und Sauerstoff sein Aroma zu verbessern. Vor allem junge, noch wenig harmonische Weine können dadurch an Geschmeidigkeit gewinnen. Man verwendet dazu Gefäße mit breitem Boden, um dem Wein durch eine vergrößerte Oberfläche leichter den Luftkontakt zu ermöglichen. Korrekterweise sollte man hier von Karraffieren sprechen, was z.B. bei Barriqueweinen Erfolg verspricht.
Bestätigt von T. Reuter